2010-01-27

Ankunft Lagos

Halb besetztes Flugzeug von Paris nach Lagos, die meisten Leute sind jung, wirken hip, mit großen Sonnenbrillen - ein Rapper mit blonder Freundin, vielleicht ein Star in Nigeria? Das halbe Flugzeug besteht aus Businessklasse, in der gewichtige Afrikaner mit ernster Miene sitzen. In der SZ vom heutigen Tag lese ich, wie sich Europa gegen die anstehende Flüchtlingswelle aus Afrika schützen will, dabei baut man auf eine enge Zusammenarbeit mit nordafrikanischen Staaten."Die Libyer und Marokkaner haben Flüchtlinge auch schon an ihrer Grenze abgekippt" (mitten in die Wüste, wo es kein Überleben gibt), sagt ein Innenexperte im Europaparlament.
Feuchte Hitze in Lagos, die Menschen am Flughafen sind freundlich und unaufdringlich. Kurzes Gespräch mit dem Zoll - man lacht gerne.
Unser Guide ist pünktlich, sehr nett und gesprächig. Er liebt sein Land, Lagos insbesondere, eine Stadt, die inzwischen "very safe" geworden ist, schließlich hat man hart durchgegriffen. Die Express-Straße nach Victoria Island ist aufgeräumt, zumindest auf der rechten Spur, auf der Gegenfahrbahn ein Stau, so weit das Auge reicht. Überall Tankstellen, die leer sind. Es gibt kein Benzin mehr, erhältlich ist es nur noch auf dem Schwarzmarkt, mit guten Beziehungen, wird mir erklärt - das in einem Land, das über große Erdölvorkommen verfügt.
Freundlicher Empfang in einem kleinen Hotel, ruhig in einer Nebenstraße gelegen - umzäunt von Stacheldraht, bewacht von Watchmen, unsere Zimmer sind geräumig. Ein Blick vom Balkon: Rohbauten und Zäune. Es wird gebaut, ein Hotel nach dem anderen entsteht. Lagos verändert sich rasant, sagte der Guide. Mehr Autos, mehr Menschen, vor allem aus Indien und China - und mehr Hotels.
Werden jetzt die afrikanische Küche ausprobieren.