2010-02-24

Dienstag, 23.2. Fahrt von Cape Coast nach Accra




Es ist heißer denn je, selbst die Ghanaer stöhnen und schwitzen. „Normally it`s not so hot“, sagen Hotelangestellte. Das Klima ändert sich langsam, bestätigt man allgemein, die Regenzeit beginnt früher als sonst, die Tage sind heißer. Alles durcheinander.
Wir fahren von Cape Coast zurück nach Accra. Die wesentlichen Eindrücke auf der ca. 160 Kilometer langen Straße:

1. Hochsaison des „bush meats“. An der Straße stehen Verkäufer mit Antilopen und Zuckerrohrratten (grass cutters genannt) in den Händen. Sie winken mit den toten Tieren in der Hand den vorbeifahrenden Autos zu.
An anderen Stellen erhält man grass cutters bereits aufgespannt und gegrillt. Eine Rattes reicht für eine vierköpfige Familie (grasscutterstew or soup with fufu or kenkey)
Wir unterhalten uns über die sonstigen Essgewohnheiten in Ghana. „People eat monkeys, dogs, cats, everything they keep in their house. But only in the northern part of Ghana”, sagt der Driver.

2. Mitten in der Einsamkeit finden wir einen Honigladen und kaufen eine schwarze Honigseife, Honigpeanutbutter und selbstverständlich auch Honig.
3. Wir sehen, wie ein hagerer Mann aus dem Gebüsch kommt. Auf seinem Kopf trägt er ein übergroßes Auto aus geflochtenen Ästen. „A man who is mad in his head, he always carries a car on his head“, sagt der Driver.
Ein geistig behinderter Mann, den man hier in dieser Gegend kennt. „It`s getting worse and worse with him.“ Familien von Behinderten erhalten auch in Ghana keinerlei Unterstützung. Die Krankenhäuser gelten zumeist als menschenunwürdig, und zeigen die Eltern eines behinderten Menschen Erbarmen, dann ersparen sie ihren Kindern einen allzu langen Aufenthalt dort – erklärt uns zumindest der Fahrer.
4. Überall am Straßenrand stehen von Toyota gesponserte Schilder, auf denen vor zu schnellem Fahren gewarnt wird, indem man die Anzahl der Toten erfährt.
5. Geier dienen in den kleineren Dörfern als Müllverwerter. Dicht sitzen sie auf den Müllhaufen und picken sich ihren Geierfraß heraus.

Wir erreichen Accra, verbringen, wie so oft zuvor, gefühlte Ewigkeiten in einer Bank, um wieder einmal mehr zu erfahren, dass Banking in Westafrika ein aufreibendes Geschäft ist.
„This is Ghana for you“, pflegt Mawere stets zu sagen, wenn die HumanLinks am Ende ihrer Nerven sind.