2010-02-08

Cotonou am Montag






HumanLink trieb sich den ganzen Tag auf dem größten Automarkt Westafrikas herum - dafür steht der Name Cotonou.

Wir sahen Autos mit Aufklebern sämtlicher Autohäuser Deutschlands - ein befremdliches Gefühl. Gerne würden wir die ehemaligen Besitzer ausfindig machen und ihnen Fotos ihrer Autos hier vom Markt zukommen lassen - schließlich hatte den meisten der Menschen der Besitz dieser Autos einst etwas bedeutet. Sie hatten sie ausgewählt, finanziert, vieles in ihnen erlebt, Stolz (ein Neuwagen), ernste, fröhliche, finstere Gedanken, allerlei Gespräche, Kinder, die die Sitze verschmutzt hatten, Kratzer, die durch Unachtsamkeit Ärger hervorgeruft hatten, Reparaturen und vieles mehr.

Womöglich sind einige dieser Autos schlicht und einfach auch Diebesgut, und der Besitzer würde alles in Gang setzen, um sein Fahrzeug zurückzuholen.

Solche Gedanken begleiteten uns in Cotounou.

Die Fahrt zurück zu unserem Hotel: waghalsig - zumindest in unserer Wahrnehmung - auf Motorrädern inmitten des chaotisch wirkenden Verkehrs (in Cotonou gibt es eine eigene Krankenhauseinrichtung speziell für Motorradunfälle), eingehüllt in Abgasen und Staub.
Wir verkriechen uns in unsere Zimmer, keine Neugier, was es in Cotonou sonst noch zu entdecken gäbe. Unsere Kräfte sind von der Sonne aufgezehrt.