2010-02-25

Mittwoch, 24. 2. in Accra






1,55 Billionen US$ Investment der Chinesen in Accras Zukunft.
Für kommenden Monat wird der Spatenstich für ein ebenso großes wie ehrgeiziges und teures Stadtprojekt der Chinesen in Ghanas Hauptstadt angekündigt.
Es trägt den Namen: Gold Coast City Project und soll nach Fertigstellung aus zahlreichen Büroräumen, Villen, Appartementhäusern, Shoppinmall, fünf Sterne Hotel (Kempinski!) und einem 21 Stockwerk großen World Trade Centre bestehen.
Im Daily Graphic finden wir eine Abbildung des pompösen Vorhabens.

HumanLink macht sich auf den Weg in das Gebiet, das einen Teil der Zukunft Accras widerspiegeln soll und in das, will man der Zeitung glauben, demnächst die Bagger einrollen werden.
Gold Coast City, so denken wir irrtümlich, wird an einer bislang unbewohnten Langunge entstehen – die Karte Accras zumindest weist darauf hin – keine Straßen, keine Häuser.

Doch stoßen wir dort auf ein Slum.

10 000 Menschen, schätzen die Slumbewohner selbst, leben dort.
Wir begeben uns in die Gassen der Slums und sprechen mit den Menschen über ihre Zukunft.
Vor über 15 Jahren, so sagen sie, hätten sie die ehemalige „bush area“ wohnbar gemacht – und nun wolle man sie vertreiben. Einfach so.
Die bevorstehende Änderung ist an den Hütten und Mauern erkennbar: Remove now steht überall geschrieben.

Und die Zukunft?
Man vertraut darauf, dass nichts passieren werde, erfahren wir. Leere Worte, Hirngespinste seitens der Regierung und der Investoren.
Gold Coast City Project ist für die Slumbewohner kaum vorstellbar.
Und was passiert, wenn die Bagger tatsächlich kommen? fragen wir.
Man zuckt mit den Achseln.
Was bedeutet schon Zukunft!