2010-02-12






Lange Fahrt durch Accra – von der reichen, eleganten Airport Area hinunter ans Meer zu James Town, dem alten Viertel der Stadt. In zwei Stunden durchfahren wir Welten: von himmlisch anmutenden Wohngebieten (große Villen, riesige Gärten, herrliche Blumen, saubere, geteerte Straßen) mitten hinein in Sodom und Gomorrha (so nennt man die Slum-Area bei James Town). Wir werden durstig und kaufen dort in einem kleinen Laden (viele von diesen bestehen aus Bretterverschlägen oder Containerstücken) Wasser. Nebenan ragen Rinderfüße aus Blechwannen, aus Pappkartons, aus Feuersglut. Die einen tiefgefroren, die anderen verkohlt. Made in Germany. Kaum zu glauben, deswegen zeigt man uns das Etikett auf dem Karton. In der Tat: Es handelt sich hier um Importware aus Deutschland. Die Füße dienen als Basis für die Herstellung von Rinderbrühe. Das Geschäft ginge gut, versichert die Besitzerin, während sie die Geldscheine zählt.
Auf unserem Streifzug durch die Stadt machen wir u.a. Halt beim Ministry of Transport,beim Goetheinstitut, der Deutschen Welle und des DAAD (fühlen uns einen kurzen Moment fast heimisch). Wir führen viele Gespräche, um besser verstehen zu können, wo wir uns bewegen und wohin sich das Land bewegt.
Am Abend stauen wir uns zurück zum Hotel - die vielen Straßenverkäufer, die sich mit ihren mobilen Waren (Gewichtswaagen, Softklobrillen, Uhren, Jesusfiguren, Schwämme, Wasser, Uhren, Brillen, Hosen) durch den Stau schlängeln, tun dies im Vergleich zu uns Autopassagieren beneidenswert schnell.
Es ist spät, als wir ankommen. In unserem Hotel lassen zahlreiche Geschäftsleute den Tag ausklingen. Die meisten von ihnen sehen höchst zufrieden aus.
Sie hätten uns bei unserer Fahrt durch Accra begleiten sollen.